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Die Posttraumatische Belastungsstörung

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Wissen und Kenntnisse sind elementar. Ich möchte Sie aufklären, was nach einer Traumatisierung, die nicht behandelt wird, geschehen kann.

 

Hatten Sie ein traumatisches Erlebnis oder eine Situation, die Sie überforderte, nutzen Sie Möglichkeiten der professionellen Hilfe.

Symptome

01

Vermeidung / Aufgabe von Aktivitäten /Vermeiden von Gefühlen

Die Betroffenen meiden Aktivitäten oder das Aufsuchen von Situationen, die in irgendeinem Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis stehen oder die daran erinnern könnten. Einerseits können Opfer traumatischer Erfahrung hin- und hergerissen sein zwischen der Unfähigkeit, Emotionen überhaupt wahrzunehmen oder auszudrücken und anderseits einer Flut von Gefühlen, die besonders während des Wiedererlebens auf sie hereinbricht. Unangenehmen Gefühle und Gedanken werden erfolglos vermieden.

02

Gefühlstaubheit und negative Gefühle

Nach einem traumatischen Erlebnis leiden die Betroffenen häufig unter emotionalen Veränderungen. Diese können ein Gefühl der „Abstumpfung“ beinhalten, sie fühlen sich oftmals wie taub, aber auch starke Reizbarkeit oder der Eindruck, sich von anderen entfremdet zu haben. Sie können auf ihre Umgebung nicht mehr angemessen reagieren und Gefühle wie z.B. Liebe, erwidern. Die Betroffenen leiden darunter, nicht so lachen, lieben oder trauern zu können, wie andere, sprechen darüber aber selten. Daher sind diese Reaktionen insbesondere für nahe Angehörige schwer oder gar nicht zu verstehen. Zusätzlich grübeln viele Patienten immer wieder über den Verlauf des Erlebten nach und leiden unter belastenden Schuld- und Schamgefühlen.

03

Negative Gedanken über sich selbst, die Welt und die Zukunft

Durch das Erlebnis einer traumatischen Erfahrung kann sich das Bild von sich selbst, von anderen und der eigenen Zukunft stark verändern.

04

Ärger und Wut

Ärger und Wut sind häufige und nachvollziehbare Reaktionen auf ein traumatisches Erlebnis. Dieser Ärger kann sich auf die Person beziehen, die für das traumatische Erlebnis verantwortlich ist, oder auf Personen, von denen man sich nach dem Trauma nicht richtig behandelt gefühlt hat. Genauso kann Ärger scheinbar grundlos auftauchen und Personen treffen, die einem nahestehen. Außerdem tritt oft Ärger auf, wenn man durch bestimmte Personen oder Situationen an das Trauma erinnert wird, auch wenn diese nichts damit zu tun haben.

05

Hoffnungslosigkeit und Depression

Weitere typische Reaktionen auf ein traumatisches Ereignis sind Gefühle der Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder sogar Depression. Es kann sich Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung darüber einstellen, dass man mit dem Erlebnis nicht abschließen kann bzw. mit seinem Leben nicht mehr zurechtkommt. Sie sind im Glauben, dass niemand sie verstehen könne. Die traumatischen Erfahrungen scheinen mit anderen, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben, nicht teilbar zu sein. Manchmal haben traumatisierte Menschen auch das Gefühl, ihre Zukunft sei irgendwie verkürzt. Sie erwarten dann z.B. nicht, jemals eine Familie gründen zu können oder alt werden zu können. Oftmals glauben sie auch, von einer glücklichen Zukunft, wie sie möglicherweise anderen beschieden ist, ausgeschlossen zu sein.

06

Extreme Schreckhaftigkeit

Ein Anzeichen dafür, dass der biologische, körperliche und psychische Alarmzustand der traumatischen Situation noch andauert, ist eine extreme Schreckhaftigkeit. Besonders unerwartete Geräusche, wie z.B. die Fehlzündung eines Autos oder das plötzliche Ertönen eines Martinshorns können ein heftiges Erschrecken auslösen, das sich von normalen Schreckreaktionen unterscheidet, da die Erregung häufig sehr lange anhält.

07

Alpträume

Häufig kehrt das Erlebnis auch in Form von Alpträumen wieder. Diese Träume sind oft so belastend, dass es sehr schwer fällt, wieder einzuschlafen, wenn man davon aufgewacht ist. Auch die Angst davor, die schrecklichen Träume könnten wiederkommen, hindert daran, wieder in den Schlaf zu finden.

08

Interessenverlust

Menschen, die einer traumatischen Situation ausgesetzt waren verlieren häufig das Interesse an Aktivitäten, die ihnen früher Spaß machten. Sie gehen dann z.B. ihren Hobbies und gesellschaftlichen Aktivitäten nicht mehr nach, und treiben nicht wie früher Sport. Sie haben einfach an gar nichts mehr Interesse und müssen sich dazu zwingen, überhaupt etwas zu tun.

09

Suchtmittelgebrauch, Abhängigkeitserkrankungen

Als letzte Möglichkeit, zumindest zeitweise Abstand zu gewinnen von schmerzlichem Wiedererleben, negativen Gefühlen und Ängsten, werden von den Betroffenen häufig Medikamente oder Alkohol eingesetzt.

10

somatische Probleme

Statistische Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen mit PTBS ein erhöhtes Risiko haben körperlich krank zu werden. Arztbesuche sind deshalb bei PTBS-Betroffenen häufiger als bei der Allgemeinbevölkerung.

11

Flasbacks

Ein Flashback beschreibt ein unvermitteltes Wiedererleben oder eine plötzlich auftretende Erinnerung, die meist von Sinneseindrücken begleitet wird. Sie können durch innere oder äußere Reize getriggert werden. Bei inneren Reizen spricht man auch von schlüsselreizen. So können diese z.B. durch Farben, Düfte oder Geräusche ausgelöst werden. Traumatische Erinnerungen sind im Gedächtnis gespeichert und werden über Flashbacks unfreiwillig ins Bewusstsein geholt.

12

Depersonalisierung und Derealisation

Depersonalisation und Derealisierung sind Begriffe, die Erlebnisse beschreiben, bei denen es zu einem unangenehmen Entfremdungserleben kommt: Depersonalisation meint eine veränderte Wahrnehmung sich selbst gegenüber („ich bin nicht ich selbst“), während bei einer Derealisation die Umwelt verändert scheint („meine Umwelt ist seltsam“). Bei der Depersonalisation können einzelne Körperteile als zu klein oder zu groß, zu schwer oder zu leicht empfunden werden, oder man fühlt sich wie Augen ohne Körper, oder wie ferngesteuert. Die Betroffenen beschreiben auch eine Art Gefühllosigkeit. Bei einer Derealisation wird zum Beispiel die Umwelt als unwirklich wahrgenommen, Gegenstände können als zu nah oder weit entfernt, zweidimensional, verschoben oder surreal, wie auf einer Bühne gespielt, wahrgenommen werden. Betroffene fühlen sich teilweise wie in Watte gepackt, oder als wäre die Umwelt hinter einer sehr dicken Glasscheibe. Ein solches Erleben wird durch Traumata (Gewalt, Krieg, Unfall, Missbrauch…), PTSD (posttraumatische Belastungsstörung), andere Erkrankungen wie Angststörungen, Drogenkonsum, Depressionen oder Epilepsie ausgelöst.

Sie sind eine herzensgute Frau. Danke. Durch Sie sehe ich wieder ein Licht im Dunkeln.

eine 27jährige traumatisierte Frau F.  (Name verändert)

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