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Trauma und vieles mehr

Ich sehe es als wichtig an, sich dem Thema Trauma vorsichtig anzunähern, um sich zu orientieren.


Bereits das Wissen über die Symptome einer Traumatisierung, kann sich die betreffende Person besser verstehen (Psychoedukation): es ist auch nur ein erster Schritt der Betroffenen, ein Schritt zur Stabilisierung bis ein geeigneter Therapieplatz gefunden worden ist.

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Begrifflichkeit

Der Begriff Trauma (griech.: Wunde) lässt sich bildhaft als eine "seelische Verletzung" verstehen, zu der es bei einer Überforderung der psychischen Schutzmechanismen durch ein traumatisierendes Erlebnis kommen kann.

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„Ich glaube, dass der Kern jeder Traumatisierung in extremer Einsamkeit besteht. Im äußersten Verlassen sein. Damit ist sie häufig, bei Gewalttrauma immer, auch eine Traumatisierung der Beziehungen und der Beziehungsfähigkeit." - Michaela Huber

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Welche Arten von Traumatisierungen gibt es?

Es wird in der Traumatologie einerseits zwischen Typ-I- (einmalig, kurz andauernd) und Typ-II- Trauma (mehrmalig, lang andauernd) unterschieden. Dabei sind die langanhaltenden oder wiederholenden erlebte Traumatisierungen gravierender als die einmaligen und kurz andauernden. Dabei wird anderseits auch zwischen Traumata, welche von anderen Menschen und solchen, welche zufällig, naturbedingt verursacht worden sind, unterschieden. Alle existenziell bedrohlichen Erfahrungen werden in der Amygdala gespeichert. 

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"Im Winter des Lebens hat man wenig Freunde; zu viele Menschen bevorzugen den Sonnenschein." - Jenni Mitkovic

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transgenerationales Trauma

Traumata können weitergegeben werden. Diese können sich ebenfalls in der nächsten Generation auswirken: es sind die ungezählten Familiengeschichten, jene unausgesprochenen Erlebnisse der Eltern und Großeltern. Viele traumatisierte Eltern möchten ihre Kinder schützen. Gefühle werden dennoch in irgendeiner Weise weitergegeben. Ihre Verhaltensweise zu bestimmten Situationen sind oftmals heftig und unangemessen, sie reagieren stark auf Reize und leben ständig in der Erwartung einer Katastrophe. Die Ängste und impulsive Verhaltensweisen der Eltern übertragen sich auf die Kinder. Und Kinder verstehen ihre Eltern nicht und spüren, dass da etwas ist, aber sie wissen nicht genau, was. Über ihnen schwebst eine "schwarze Wolke".

Die Kriegsgeneration hat als traumatischen Nachlass familiär so manchen Trümmerhaufen zurückgelassen. - Marion Gitzel

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Im Bereich der posttraumatischen Störungen gibt es neu einen eigenen Ordner mit «Störungen besonders assoziiert mit Stress». In diesem Ordner werden Störungen aufgeführt, die besonders und ursächlich auf traumatische Erfahrungen zurückzuführen sind.


Störungen besonders assoziiert mit Stress (6B4) im ICD-11
• Posttraumatische Belastungsstörung (6B40)
• Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (6B41)
• Verlängerte Trauerreaktion (6B42)
• Anpassungsstörung (6B43)

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Bild: Jessica Abraham

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Bild: Jessica Abraham

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Risiko- und Schutzfaktoren

Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Erkrankung zu entwickeln, wenn bestimmte psychische oder physiologische Eigenschaften, genetische Dispositionen oder Umweltbedingungen vorliegen.
Schutzfaktoren (auch protektive Faktoren) reduzieren beim Vorliegen spezifischer psychischer und physiologischer Eigenschaften, genetischer Dispositionen oder Umweltbedingungen die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Erkrankung zu entwickeln.


Risiko- und Schutzfaktoren können sich wechselseitig beeinflussen und/oder kompensieren.

"Deine Wunden werden durch die Heilung zu einem kostbaren Besitz, zu kostbaren Perlen." - Hildegard von Bingen

(Benediktinerin, Dichterin und eine bedeutende Universalgelehrte ihrer Zeit.)

- Gefunden auf: https://www.myzitate.de/narben/

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traumatisches Wachstum

Hoffnung auf ein gutes Leben – trotz Trauma!

"Laut aktueller Studienlage erleben etwa 30 Prozent derer, die ein Trauma erfahren, ein inneres Wachstum danach” erklärt Hansjörg Znoj, Psychologe am  Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Bern.


Posttraumatisches Wachstum ist nicht mit Resilienz zu verwechseln.
Resilienz ist wie eine Schutzschicht, dass Leid zu sehr in uns eindringt. Dieser Begriff kommt aus der Materialforschung: z.B. ein Schilfrohr, dass sich im Sturm biegt ohne zu brechen und danach wieder geradesteht, ist resilient, also etwas absorbiert und wieder in die ursprüngliche Lage und Form wiederherstellt.


Posttraumatisches Wachstum geht darüber hinaus.


Mit dem posttraumatischem Wachstum werden neuer Ressourcen oder Fähigkeiten ausgebaut werden. “Was uns nicht umbringt, macht uns stark”, sagte einmal Friedrich Nietzsche. Im Kontext des posttraumatischen Wachstums könnte man meinen, dass jede belastende Erfahrung persönliches Wachstum mit sich bringt. Dem ist aber ganz und gar nicht so.

Wir bewundern Menschen, die trotz ihres erlittenen Leids gestärkt aus ihrer Krise heraustreten. Was können wir von diesen Menschen also lernen? Was ist hilfreich, um ein posttraumatisches Wachstum zu befördern?


Vier Voraussetzungen sind hierfür nun nötig:


Voraussetzungen 1: Positive Emotionen
Voraussetzung 2: Soziale Unterstützung
Voraussetzung 3: Das Schöpfen von Sinn

Voraussetzung 4: Geduld haben

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Bild: Jessica Abraham

Heilung braucht Zeit und um Hilfe zu bitten, ist ein mutiger Schritt."  - Mariska Hargitay

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